Dienstag, 5. Juni 2012

Abschiedsworte


Nachdem ich meinen Blog nun seit fast 2 Jahren führe, wurde ich heute zum ersten Mal gefragt, warum ich das überhaupt mache. Die Frage hat mich zum Nachdenken gebracht und ich musste feststellen, dass ich keine Antwort darauf habe.

Ich denke, anfangs wollte ich auch endlich einmal Aufmerksamkeit und Anerkennung, und irgendwann entwickelte es sich zu einem Ritual, meine Gedanken, Erfahrungen und Erlebnisse aufzuschreiben. Für mich selbst waren die vergangenen Monate wirklich aufregend und vollkommen anders als alles, was vorher passiert war. Vielleicht wollte ich all das aufschreiben, um überhaupt realisieren zu können, was in meinem Leben vor sich geht.
Aber wieso öffentlich ins Internet stellen, wenn ich genauso gut Tagebuch führen könnte oder mit meinen Freunden darüber sprechen könnte?

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, stelle ich außerdem fest, dass all diese Ereignisse völlig unbedeutend sind, wenn man die Hintergründe nicht kennt – wenn man mich nicht kennt. Die paar Zeilen, die ich hier Monat für Monat poste, sagen überhaupt nichts über mich aus. Im Gegenteil: Wer mich nicht kennt, kann einige meiner Äußerungen sogar missverstehen. Das ist mir heute klar geworden.
Die Person, die man in meinen Posts hier im Blog kennenlernt, hat nur wenig mit der echten Elli zu tun. Überhaupt sind wohl nur die Menschen in meiner direkten Nähe, Freunde und Familie, dazu im Stande, mich wirklich kennenzulernen, mit all meinen Macken und Fehlern.

Und im Endeffekt ist es genau das, was ich möchte: Dass man mich so akzeptiert, wie ich bin. Ich habe einige wunderbare Freunde, mit denen ich meine Erfahrungen teilen kann. Ich habe meine Familie, die mich in allem, was ich tue, unterstützt. Und ich habe Feli, die mir Tag für Tag einen Grund dafür gibt, nicht aufzugeben, sondern für meine Träume zu kämpfen.

Ich möchte nicht auf ein paar Posts reduziert werden. Ich brauche keine Anerkennung von Fremden und ich brauche keinen Blog.
Sonnenschein-Elli existiert deswegen nicht mehr. Ab jetzt gibt es nur noch mich, die echte Elli.